Hinter
einer buntbemalten Mauer und gut gesichertem Tor
werden wir bei
der Ankunft herzlich begrüsst!
Besonders
meine blonde Kleine und der rote Bart meines Kerls
erregen Aufmerksamkeit.
Florian begrüsst uns zwischen aufgeregten 2-6 Jährigen,
einem probenden Chor,
kichernden Teenagern und einem Bautrupp vor dem Haus.
Es
wird uns schnell klar,
dass er hier nicht nur als Sozialpädagoge agieren muss.
Er
hat wenig Zeit,
aber
nimmt sie sich gerne für uns Besucher.
Ein
Mann,
der freundlich offen und voller Hoffnung ist.
Er
hat eine Vision und man spürt seinen Willen,
diese zu erreichen, schon fast körperlich!
Er
ist ohne Rast.
Als er uns nach der Führung über das Gelände
seine Geschichte erzählt,
sind
wir erschüttert,
wie viel Gewalt und Elend er schon gesehen
hat.
Doch man
sieht es in seinen Augen.
Man spürt seine innere Wut über das Leid der Kinder in diesem Land
und den Willen,
etwas dagegen zu tun.
Es
steckt uns an.
Hier seine Geschichte:
werden wir bei der Ankunft herzlich begrüsst!
erregen Aufmerksamkeit.
einem probenden Chor,
kichernden Teenagern und einem Bautrupp vor dem Haus.
der freundlich offen und voller Hoffnung ist.
diese zu erreichen, schon fast körperlich!
seine Geschichte erzählt,
wie viel Gewalt und Elend er schon gesehen hat.
etwas dagegen zu tun.
Florian Krämer
1972
in Überlingen am Bodensee geboren und aufgewachsen.
Dort
besucht er auch die Waldorfschule
und
beschließt als 15 Jähriger,
sein Austauschjahr in der
Waldorfschule Constantia Capetown zu machen.
Waldorfschule Constantia Capetown zu machen.
Es
ist 1988,
eine
Zeit in der das Austauschjahr für deutsche Schüler
schon recht üblich ist,
um Fremdsprachen zu verbessern und andere Kulturen kennen zu lernen.
schon recht üblich ist,
um Fremdsprachen zu verbessern und andere Kulturen kennen zu lernen.
Aber
es ist auch eine Zeit in der in Südafrika
noch die Apartheit staatlich festgelegt ist!
noch die Apartheit staatlich festgelegt ist!
Und so
lernt Florian mehr als nur Sprache und Kultur.
Er
lernt was Ungerechtigkeit bedeutet.
Dieses
Jahr ist für ihn sehr prägend.
Er
erlebt die Unterdrückung am eigenem Leib,
als
er ein schwarzes Mädchen kennen lernt und sich verliebt.
Sie
darf ihn in der Stadt nicht besuchen,
und
so verbringt er viel Zeit in ihrem Zuhause
- einem Township.
- einem Township.
Dort
lernt er das Leben und die Menschen kennen.
Als
er zurück nach Deutschland geht,
beschließt
er, nach seinem Abitur durch Zentralafrika nach Südafrika zu trampen.
Das
macht er auch.
19
Jahre jung und motiviert fliegt er nach Ruanda.
Dort
bricht kurze Zeit nach seiner Ankunft der Bürgerkrieg aus, und Florian muss im Chaos der Gewalt in den Dschungel fliehen.
Auf
dem Weg zur Grenze nach Uganda verläuft er sich
und ist 3 Tage ohne
Essen und Trinken.
So wird er halb verdurstet von einem kleinen Jungen
aus einen der
Grenzdörfer gefunden.
Dieser
nimmt ihn an der Hand und zerrt ihn über die Grenze von Uganda
weiter in die Demokratische Republik Kongo zu einer englischen
Diplomatenfamilie,
welche
sich seiner annimmt und ihn aufpäppelt.
Den
Jungen kann er nicht mehr finden.
Er
vermutet, dass er in sein Dorf in das Grenzgebiet zurückgekehrt ist,
welches kurz darauf dem Erdboden gleich gemacht wurde.
Trotz des Erlebten setzt Florian seine Reise nach Südafrika fort.
In Capetown angekommen beginnt er,
den
auf der Reise entworfenen Lebensplan umzusetzen.
Er
will Sozialarbeiter werden
und
für die unprivilegierten Kinder Südafrikas ein Sozialprojekt
gründen.
Sein
grosses Ziel ist es,
irgendwann
ein Waisenhaus als neues Zuhause und Zufluchtsort für ein paar
wenige der vielen Waisenkinder Südafrikas zu eröffnen.
Von
1997-2002 studiert Florian
Sozialarbeit und Psychologie an der UNISA in Kapstadt.
Sozialarbeit und Psychologie an der UNISA in Kapstadt.
2003
gründet er den Verein „Positiv Leben“ e.V.
und sammelt Spendengelder.
und sammelt Spendengelder.
Mit
30 Jahren startet er sein 1. Projekt im Township Nyanga Kapstadt.
Dieses liegt in der Nähe des Flughafens und hat die grösste Mordrate der Stadt.
Dieses liegt in der Nähe des Flughafens und hat die grösste Mordrate der Stadt.
Er
war dort auf „Mama Hollow“ gestoßen,
die
sich in einer Wellblechhütte ohne Strom
um
12 Kindergartenkinder und 25 Hortkinder kümmerte.
Florian
bot ihr die Zusammenarbeit an:
Er
hatte Spendengelder, um einen richtigen Kindergarten zu bauen, die
Zustände zu verbessern und die Möglichkeit,
das Projekt beim Sozialministerium legitimieren zu lassen.
das Projekt beim Sozialministerium legitimieren zu lassen.
Mama
Hollow hatte das Grundstück und die Verbindung zur
Gemeinde, sowie Kenntnisse über die Gesellschaft des Townships.
Zur
Abmachung gehörte auch,
dass
Florian nach dem Bau und der Verbesserung des Kindergartens,
sein
Waisenhaus auf dem noch freien Gelände bauen und gründen darf.
Doch
dazu kam es nie.
5
Jahre kämpfte Florian für sein Projekt
in
Mitten von Gewalt und Clankämpfen.
Mama
Hollow schürt Neid und Missgunst gegen das Projekt,
als
sie anfängt, Mitarbeiter nur aus ihrem Clan einzustellen.
Der
fast fertige Kindergarten wird angegriffen und zerstört.
Florian
muss miterleben,
wie
Kinder des Projekts
in der alltäglichen Gewalt des Townships
in der alltäglichen Gewalt des Townships
erschlagen
und erschossen werden.
Er
bricht ab.
Und
beschließt das Projekt umzusiedeln.
Mit
Spendengeldern von „Positiv Leben“ e.V. kann er eine 5
Hektar große Farm im Philippi Farmland
in der Nachbarschaft des Townships Samorra
Machel kaufen.
Auf die Farm bringt er 9 Waisenkinder
zwischen 5 und 17
Jahren, die er nicht zurück lassen wollte.
Auch die beiden Kindergärtnerinnen
Nomakhwezi
Manzana und Ntombizodwa Madaza
und
die Schwestern Xolisa
und Bongiwe Majambe,
welche in Nyanga den Kinderhort und das
Therapieprojekt geleitet und 2006 die Bühnenshow
"Zabalaza"
gegründet hatten, ziehen mit auf
die Farm,
um das neue Projekt "Vulamasango" zusammen aufzubauen.
Mit
Hilfe von Praktikanten der Waldorfschule
kann Florian und sein Team
das alte Farmhaus renovieren,
und so wird
im Oktober 2009 der Hort für
40 Kinder von 6-18 Jahre eröffnet.
Im
Februar 2010 startet der Kindergarten
mit insgesamt 36 Kindern von
1-6 Jahren.
Und
in diesem Jahr wird nun endlich sein Traum von einem Waisenhaus in
die Realität umgesetzt
…
…
4 Kommentare:
Wow, das ist wirklich ein beeindruckender Mann. Das muss ich mir gleich mal auf der Webseite ansehen. Danke, liebe Lisa, dass du über dieses Projekt berichtest.
LG, Jenny
Ebenfalls wow. Tolle Geschichte. Mich hat es ebenso beeindruckt mit welchen Engagement und welcher Zielstrebigkeit er seine Ziele verfolgt. Und das alles um zu helfen.
Ja, das ist eine mutige und aber auch aufopfernde Lebensentscheidung. Es freut mich, dass es Euch auch berührt! … ich werde noch mehr darüber schreiben ***liebst, die lisa
*schluck*
mir fehlen die worte.
welch ein mut.
vielen dank für den bericht, lisa.
liebgruss
eni
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